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Erstattung von Eintrittskarten

Nachdem der erste Schock noch tief sitzt beginnen sich die Ersten Branchenteilnehmer mit den Fragen zu beschäftigen, was während der anhaltenden Krise erledigt werden kann und wie es denn nach Wiederaufnahme des Veranstaltungsbetriebes weiter gehen kann.

Aktuell sind alle Beteiligten, ob Vereine und Veranstalter, Veranstaltungsstätten und deren Dienstleister und Lieferanten, sowie nicht zuletzt die Verbände und Ligen noch damit beschäftigt sich zu schütteln. Da darf die Frage erlaubt sein, ob man in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht doch zu blauäugig agiert hat und davon ausging, dass es immer so weiter und höher gehen wird. Zumindest dem ein oder anderen Verband auf nationaler wie auch internationaler Ebene, kann man diesen Vorwurf sicher machen. Allerdings wäre das deutlich zu kurz gegriffen und in dieser Situation auch wenig hilfreich. Dennoch muss man sich bei den Verantwortlichen zumindest darüber Gedanken machen, wie man in Zukunft besser auf solche Vorkommnisse vorbereitet ist und unschöne Diskussionen zu vermeiden. Dazu sind in der Folge Konzepte eines nachhaltigen Handelns zu erarbeiten und in den zahlreich miteinander vernetzten Organisationen der Veranstaltungsbranchen zu etablieren.

Der Umgang mit der Erstattung von Eintrittskarten und Dauerkarten

Ein Beispiel für eine unschöne Diskussion ist sicherlich die immer noch ungeklärte Frage eines einheitlichen Vorgehens bei der Erstattung bereits gezahlter Eintrittskarten oder Dauerkarten für Sport- Kultur- und Musikveranstaltungen. Auf der einen Seite wird nach stattlicher Hilfe in Form eines Moratoriums für die Veranstalterbranche nachgedacht, um die reihenweise zu erwartenden wirtschaftlichen Schieflagen und Insolvenzen der Veranstalter zu vermeiden. Auf der anderen Seite nutzen vereinzelte Betriebe wie z.B. der Friedrichstadtpalast in Berlin die Situation, um sich beim Kunden in ein positives Bild zu rücken, indem sie dem Ticketkäufer die Wahl lassen, das Ticket verfallen zu lassen, einen Gutschein für eine spätere Veranstaltung oder gar eine komplette Rückerstattung zu erhalten.

Dieses Vorgehen ist sicherlich der richtige Weg, da zum einen der Kunde die freie Wahl hat wie er sich entsprechend seiner persönlichen wirtschaftlichen Situation verhalten kann, und sich der Veranstalter bzw. die Veranstaltungsstätte zum zweiten, nachhaltig positiv im Mindset des Besuchers verankern kann und die Kundenbindung damit verstärkt. Man kann nur hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht und man dies nicht durch ein kleinliches und unsolidarisches Verhalten auf dem Rücken der Ticketkäufer austrägt.

Die Veranstaltungsbetriebe gehen zumindest sehr kulant mit der Situation bei Veranstaltern um. In einer adhoc Umfrage unter 10 Veranstaltungsstätten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben uns die Betreiber bestätigt, dass fast Durchgängig von der Berechnung der Stornogebühren abgesehen wird, wenn der Veranstalter keine entsprechende Versicherung abgeschlossen hat.

Wie kann die Wideraufnahme des Venue-Betriebs aussehen?

Einige Veranstaltungsbetriebe haben zumindest bereits wieder auf Zukunftsmodus geschaltet, was verschiedene Stellungnahmen aus den Medien und in unseren Gesprächen zeigen. In einem Gespräch mit Sebastian Rüß, Geschäftsführer der Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH die sowohl die Max-Schmeling-Halle und als auch das Velodrom in Berlin, und mit der Gegenbauer Location Management & Services GmbH zudem die Mittal-Arena in Wetzlar betreiben wird deutlich, dass es nun daran geht sich auf die Zeit nach der Krise vorzubereiten. Neben den bereits in einem unserer vorhergehenden Beiträge angesprochenen Maßnahmen zur technischen Betriebsbereitschaft der Venues, wird auch über schon seit längeren diskutierten Investitionsmaßnahmen z.B. im Bereich der Digitalisierung nachgedacht.

Nun da die angezeigten organisatorischen Maßnahmen um Mitarbeiter zu schützen und den Notbetrieb aufrechtzuerhalten alle erfolgreich umgesetzt wurden, haben wir auch Zeit uns wieder mit den Fragen zu beschäftigen, wie denn die Wiederaufnahme des Betriebs im Bereich Sport- Konzert und Firmenevents von statten gehen könnte.

Konzerte oder Sportveranstaltungen: unterschiedlicher Content – unterschiedliche Voraussetzungen

Dabei spielt insbesondere auch die Frage eine Rolle, welcher Content denn im Fall das die Gesundheitsbehörden eine Veranstaltung genehmigen, überhaupt kurzfristig zur Verfügung steht. Konzerttourneen sind lange im Voraus geplant und bedürfen ausgefeilter Terminabstimmungen der Veranstalter mit mehreren Spielorten. Im Sport bedarf es eines Ligabetriebs mit entsprechenden Rahmenbedingungen und Regelwerken, sowie möglichst wettbewerbsfähiger Teams. Und dann sind ja auch noch die Fragen hinsichtlich möglicher Gesundheitsauflagen zu bedenken.

Auch Besucherströme sind bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zu berücksichtigen

Sebastian Rüß  zumindest denkt bereits über die Frage nach, wie denn die Besucherströme so organisiert werden können, dass alle Besucher einer Veranstaltung diese auch gesund wieder verlassen. Dabei sind Überlegungen hinsichtlich der Einführung von personalisierten Tickets inkl. nachvollziehbarer Gesundheitsprüfung genauso anzustellen, wie die Frage ob dann ggfs. bereits verfügbare Schnelltests vor dem Einlass eine zusätzliche Sicherheit liefern können. Sollten diese Maßnahmen alle dazu führen, dass es eine Veranstaltung durchführbar erscheint, muss bei all dem Aufwand zusätzlich berücksichtigt werden, ob eine Durchführung aus wirtschaftlichen Erwägungen überhaupt Sinn ergeben, meint auch Sebastian Rüß. Eines ist in der Beziehung allerdings auch ihm klar – sollten keine Maßnahmen entwickelt werden, die die Sicherung der Gesundheit der Besucher gewährleisten, brauch über die Durchführung von Veranstaltungen jeder Art nicht ansatzweise nachgedacht werden. Davon wird es insbesondere abhängen, wann überhaupt wieder Publikumsveranstaltungen erlaubt sein werden.

In der Zwischenzeit etablieren sich andere Veranstaltungskonzepte bzw. erweitern ganz erheblich Ihre Reichweiten. Darüber und über weitere Themen der Veranstaltungsbranche handeln unsere nächsten Beiträge im #venuemanagement Blog die in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

 

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